Jobsuche- und Bewerbungs-Strategie

Ich bin heute mal wieder darauf angesprochen worden, ob ich nicht in meinem Bereich einen Job für jemanden aus dem Bekanntenkreis des Fragenden hätte...
Leider nein! Aber wir sind darüber ins Gespräch gekommen, was ich dem jungen Menschen raten würde. Nun da ich unser Ergebnis recht spannend fand, versuche ich es hier mal wiederzugeben:
Auch um einen neuen Job zu bekommen bedarf es einer Strategie.

Ja, das bedeutet Vorarbeit - und nicht zu wenig - aber es geht ja auch nur um einen Job - und das ist ja ausser Schlafen, die Beschäftigung mit der man den größten Teil seiner Zeitverbringt. Warum sollte man sich denn dafür Zeit nehmen hier was richtiges zu finden???
Nun, jeder wird zustimmen, dass man als Arbeitssuchender ein Produkt zu verkaufen hat:Sich selbst, bzw. seine Arbeitskraft. Da jeder nun mal nur das eine einzige Produkthat, lohnt es sich sicherlich es möglichst gut zu verkaufen... und Geld ist dabei sicherlich nicht alles...
Also wenn ich ein Produkt bestmöglich verkaufen möchte, sollte ich möglichst vielüber das Produkt wissen. Insbesondere natürlich seine Stärken und Qualitäten, damit ich das Produkt gut anpreisen kann, aber auch seine Schwächen, damit ich mit guten Gegenargumenten kontern kann, sollte ich darauf angesprochen werden. Und ein paar nicht so bedeutende Schwächen zu erwähnen schafft beim potentiellen Käufer eherVertrauen (so nach dem Motto "Aha, ich kaufe die Katze nicht im Sack").
Nur ist es gar nicht so einfach seine Stärken richtig zu erkennen. - Wir sind so darauf getrimmt an unseren Schwächen zu arbeiten, dass wir unsere eigentlichen Stärken selbst kaum noch wahrnehmen. Unsere Stärken sind unsere Talente, unsere Ausbildung, unser Wissen und unsere Praxis, sowie unsere Tugenden. Das wichtigste sind aber unsere Talente!! Jemand wie ich, der beim Singen keinen Ton halten kann, wird auch durch noch so viel Fleiß und Üben nie sein Geld mit Musik verdienen können - Ein Mensch der leidenschaftlich gerne Tennis spielt, aberhierfür kein Talent hat wird sicherlich Schwierigkeiten haben sein Geld mit Tennisspielen zu verdienen. Wer kein Gefühl für Zahlen hat, sollte wohl besser nicht gerade in der Buchhaltung arbeiten... usw.
Aber wie findet man seine Stärken heraus?

Das ist gar nicht so einfach. Eine Methode,von der ich gerade erst gelesen habe ist es sich für eine bestimmte Zeit (1 Woche, 1 Monat)täglich seine 10 größten Stärken niederzuschreiben, ohne sich anzusehen oder versuchen daran zu erinnern was man am Vortag notiert hat. Nach der Woche / dem Monatwertet man dann seine Aufzeichungen aus. (Hilfreich ist es auch hier Familie und Freunde zu befragen - am Besten anonym, dann sind die Ergebnisse erfahrungsgemäß deutlich besser / treffender).
So jetzt weiß man wenigstens schon mal was man überhaupt verkaufen möchte. Aber an wen? D.h. was ist denn jetzt der richtige Job für mich? Nun, jetzt ist diese Frage eigentlich ganz einfach - erstaunlich wie viele sich trotzdemfür das Falsche entscheiden:Der richtig Job / die richtige Aufgabe für mich ist das was meine Stärken besonders benötigt. Also das was ich besser kann als der Durchschnitt! Und nicht dasworan ich den meisten Spaß habe (siehe obiger Tennisspieler).Im Endeffekt vergeht mir nämlich eh der Spaß wenn ich keinen Erfolg habe weil ich es einfach nicht gut genug kann. Andersherum, wenn ich sehr erfolgreich bin die mirgestellten Aufgaben zu lösen, so stellt sich meist über den Erfolg auch ein positives Gefühl (Spaß an der Arbeit) ein. Jetzt brauche ich "nur" noch die richtige Verkaufsstrategie (Bewerbungsstrategie / Stellensuchstrategie)...
Vorbereitung ist nach wie vor alles:

Wenn ich mir jetzt und in Ruhe überlege was ich alles tun muß/will wenn mich eineStelle interessiert, dann geht die Bewerbung auch viel leichter und reibungsloservon der Hand:
Einen Lebenslauf benötigen wir auf alle Fälle (darin sollte auch eine Aufstellung aller unserer Stärken und Erfahrungen enthalten sein). Diesen Lebenslauf können wir dann auf die Anforderungen der jeweiligen Stellenbeschreibung anpassen / verschlanken.
Ein Anschreiben muß immer auf die jeweilige Stellenbeschreibung angepasst verfasst werden. Hier sollte auf jeden Fall der eigene Stil beibehalten werden - natürlich gibt es viele gute Hinweise bzgl. der DOs und DON'Ts auch im Internet und bei den diversen Jobbörsen... (
Jobpilot/Monster, Stepstone, Jobscout24) - mit dem eigenen Stil kann man sich auch schon einen gewissen Rahmen (um das Wort Formbrief zu vermeiden) vorgeben, den man dann "nur" noch auf die Stellenbeschreibung angepasst vervollständigen muß.
Genauso sollte man sich einen eingenen Leitfaden für Initiativbewerbungen entwickeln und auch eine Vorgehensweise definieren wie man auf Kontaktaufnahmen von potentiellen Arbeitgebern und Personalagenturen über Jobbörsen reagiert. So kannman schneller und besser reagieren, auch wenn die Zeit aus dem einen oder anderen Grund im Moment etwas knapper sein sollte.
Abschließend ein letzter Tipp:

Nicht nur auf Stellenanzeigen bewerben, deren Anforderungen man zu 100% erfüllt - diese Jobs gibt es kaum, bzw. sie unterfordern uns in kürzester Zeit! Wenn man eine potentiell interessante Stellenanzeige liest, sollte man sich ehrlich fragen: "Glaube ich, dass ich die Gesamtaufgabe beherrschen werde?" (vielleicht nicht direkt vom ersten Tag an, aber bald, da insbesondere meine Talente dabei besonders gefragt sind - einzelne Skills, so sie nicht gerade die zentral geforderten sind, lassen sich in der Regel schnell erlernen - insbesondere da wir ja auf diesen Gebieten ein überdurchschnittliches Talent haben :-)) )

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